Hunsrückdom


Denkmalzone ehemaliges Augustinerchorherrenstift Ravengiersburg. Luftbild, ca. 1930

 

Ehem. Stiftskirche St. Christophorus („Hunsrückdom“)

Das auf eine Gründung des 11. Jahrhunderts zurückgehende ehemalige Augustiner-Chorherrenstift Ravengiersburg zählt noch heute zu den eindruckvollsten Baudenkmälern des gesamten Hunsrücks. Erbaut auf einem vom Simmerbach umflossenen Schieferfelsen bestimmt die Kirche – im Volksmund liebevoll Hunsrückdom genannt – noch immer das Ortsbild.

Alle Epochen der Baugeschichte von der Romanik über die Gotik und den Barock bis in die Moderne haben an den Gebäuden bedeutende Spuren hinterlassen.

Um das Jahr 1160 entstand die ursprünglich romanische Kirche und muss eine dreischiffige Basilika gewesen sein. Die Blütezeit des Chorherrenstiftes lag im 13., 14. und beginnenden 15. Jahrhundert. Im Zuge der Reformation wurde es 1566 aufgehoben, während des Dreißigjährigen Krieges wieder mit Augustinern besetzt. Ein wechselvolles Auf und Ab der Geschichte prägte das Leben des Stiftes bis zur Säkularisation im Jahr 1803, als es endgültig aufgelöst wurde.

Im 19. Jahrhundert wirkten verschiedene Orden in Kirche und Kloster.

1920 wurde ein Ausbildungsseminar für die Mission durch Patres der „Heiligen Familie“ gegründet, die bis 2012 das Kloster bewohnten. Von 1970 bis 2007 fand das Berufsbildungswerk der katholischen Arbeitnehmerbewegung KAB in den Gebäuden seine Heimat.

Von 2012 bis 2017 waren im Kloster Ravengiersburg zwei Priester der Kongregation der Vinzentiner aus Kerala untergebracht. Aufgabe war es, die Pfarreien in ihren Diensten zu unterstützen und Programme zur Erneuerung des christlichen Glaubens anzubieten.

Zurzeit wird über eine neue Nutzung der Klostergebäude nachgedacht.

Karl Martin, Osterwoche 1914
Der Hunsrücker Dom